Musik

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Das aktuelle Album der Woche zum Reinhören:

Wer ist Jörn?

Man sitzt ja so als Künstler gerne mal da und denkt: „Was mach ich da eigentlich?“ Obwohl das ist totaler Blödsinn. Eigentlich sitzt ich nie so da und frag mich „Was mach ich da eigentlich?“ Ich sitze eigentlich immer so da und hab eine Idee. Oder drei. Meist zu viele. Oder ich denke: „Ich hab Hunger.“ Das eigentlich meist. Oder ich rege mich über Ungerechtigkeiten auf. Oder ich fühl was Neues. Irgendwas was ich noch nie gefühlt habe. Das sind meine Lieblingsmomente. Und egal was ist – ich schreib dann meist ein Lied. Außer wenn ich Hunger habe. Dann koch ich was. Aber was für ein Lied ich morgen schreibe? Keine Ahnung. Ich lass mich da von mir überraschen. Daher weiß ich eigentlich nur was ich nicht tue: Immer dasselbe. Ich fühle mich dem Neuen verpflichtet. Das Alte gibt es doch schon. Da kümmern sich genug Leute drum. Wenn ich wüsste was ich morgen schreibe fände ich morgen schon heute kacke.

Und ich mag Machen. Die Tat knallt einfach mehr als das Planen. Insgesamt legendär beschissene Bedingungen um die 100-Tage-Erfolgsformel anzuwenden. Und deswegen verzichte ich da drauf und mach nur Songs, die ich geil finde. Welche mit Hirn und Gefühl. Ein neuer Song ohne einen neuen Gedanken, ein neues Gefühl oder eine neue Idee finde ich verschwendete Lebenszeit. Damit sind eine Menge Musiker (vor allem die im Radio) sehr erfolgreich aber die Logik ist kein Rudeltier.

Ich werde nicht Künstler um dann nur ausführender Musikhandwerker der Hörerwünsche zu sein. Ich will verändern und bewahren und immer wieder überraschen. Anstoßen. Zum Nachdenken anregen. Und wenn dann am Ende 3 Zuhörer einen tollen neuen, leuchtenden Gedanken im Kopf haben oder denken „Verdammt, das hab ich so noch nie gefühlt!“ hab ich mehr erreicht als der Popsklave seiner freiwilligen Selbstverpflichtung der Tag für Tag mit seichtem Emotionentrash die Tausender scheffelt. Sagen wir es so: Ich bin Ideengenießer. Ich will nicht ein halbes Leben eine Idee totreiten wenn da draußen so viel schönes, unentdecktes Land ist. Das bedeutet, dass ich die Frage „Was ist Einmannmusik?“ jeden Tag anders beantworte. Genau wie man bei den schönsten Reisen einfach spontan da anhält wo einem das Herz und die Augen aufgehen. Und nach ein paar Tagen weiterreist. Weil Leben und Reisen nicht zum Stehenbleiben ist. Langweilig kann man sein wenn man tot ist. Vorher lasst uns zusammen reisen. Mit allem was dazugehört. Und welche Reise wird nicht besser durch neue Musik?

 

 

 

Einmannmusik ist Liedermacher-Labor

Alle zwei Monate lade ich die besten und mutigsten Liedermacher oder Singer/Songwriter des Nordens in das Kukuun ein. Dort vertonen wir eure Texte. Live und ohne Netz oder doppelten Boden. Ihr bringt Gedichte, Liebesbriefe, die Bravo oder den Wetterbericht mit. Wir machen daraus ein Lied. Mindestens. Wenn nicht eine Hymne. Oder einen Punksong. Direkt auf der Reeperbahn. Mehr dazu auf: Facebook.

Einmannmusik ist zehn Sommer
Meine mit viel Liebe und noch mehr Perfektionismus produzierte Debüt-CD. Weiter unten eine Songliste zum Reinhören und schnellen Lieblingsliedfinden.

  • Funkspruch – dramatische Liebe von Gutenberg bis Guttenberg
  • Bananenmilch – Rio, Sonne, Strand und eine gut gekühlte Bananenmilch
  • Mittagswiese – harmonische Philosophie
  • Monster – zynisch funkelndes Auge im Dunkel
  • Litfaßsäule – drei große Akte zum Ende der Liebe
  • Sommertag – Narr. Sonnig. Romantisch
  • Tiger – Sex, Darwin, Rock ’n‘ Roll!
  • Alinus 3 – ein ferner Stern, ein naheliegender Gedanke
  • Noch ein Schritt – letzte Warnung.
  • Gekauft – für den sinnlosen Kampf gegen das System

Und für alle mit zuviel Zeit hier ein bisschen lustiger Wahnsinn aus früheren Tagen:

 Liedermacherprogramm Lima 2.0